Unter dem Leitsatz «Keine Diskriminierung von Homosexuellen» feiern dreissig Gemeinden aus den Berner Kirchen den Tag der Menschenrechte. Damit wollen sie einen Neuanfang im Umgang mit Schwulen und Lesben markieren.
Haben Sie schon darüber nachgedacht? Alle LGBTI-Menschen, die nicht in eingetragener Partnerschaft leben, gehören am 14. Juni mit einem wuchtigen JA zur Erbschaftssteuer-Initiative zu den grossen Gewinnerinnen und Gewinnern. Hier ein paar Zahlen, warum das so ist.
Gleich drei Führungspersonen verlassen ihre Funktionen bei Pink Cross. Am Donnerstag (12. April 2012) wurden sie mit einem Apéro im Bundeshaus verabschiedet. Für ihre Arbeit, insbesondere im Zusammenhang mit der Stiefkindadoption, erhielten sie grossen Applaus von den Anwesenden.
Etwas unsicher standen der ehemalige Pink Cross Präsident, Pierre André Rosselet, Ex-Finanzchef Martin Bräm und Noch-Geschäftsführer Uwe Spilttdorf in der „Galerie des Alpes“ im Bundeshaus und nahmen den Applaus der geladenen Gäste entgegen. Soeben hatte die Berner SP Nationalrätin Margret Kiener Nellen geschildert, wie sich Uwe Splittdorf und das ganze Leitungsteam von Pink Cross mit viel geschickter Lobby-Arbeit dafür eingesetzt hatte, dass der Ständerat seiner Kommission folgte und vom Bundesrat fordert, dass die Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Paare möglich wird.
Der eher konservative Ständerat hat diesem Ansinnen schliesslich knapp zugestimmt. Ohne die Lobby-Arbeit von Pink Cross wäre es nie zu diesem Resultat gekommen, zeigte sich Kiener Nellen überzeugt. In der Zwischenzeit hat auch der Bundesrat seine Meinung geändert und ist nun auch für das Anliegen. Nun gilt es nur noch den Nationalrat zu überzeugen. Voraussichtlich im Herbst kommt das Thema in der Grossen Kammer zur Sprache.
In kurzen Ansprachen würdigten Vertreterinnen und Vertreter des EDA, der Lesbenorganisation LOS und der US-Botschaft in der Schweiz das Engagement von Pink Cross und besonders der Führungscrew um Pierre André Rosselet und Uwe Splittdorf für die Rechte der Schwulen und damit für die ganze LGBT-Gemeinschaft. Von US-Seite wurde auf die Bedeutung der Schweiz im Bereich Menschenrechte für Schwule hingewiesen, etwa durch den Umstand, dass der „Kreis“ während Jahren die einzige Publikation in Europa war, die sich für die Rechte von Schwulen einsetzte.
Der Apéro bot aber auch Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen. Noch immer ist viel zu tun, bis Lesben und Schwule so selbstverständlich gleichberechtig in der Gesellschaft leben wie Heterosexuelle.
Christoph Stutz
Co-Präsident Pink Cross